Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) hat in den vergangenen Jahren einen festen Platz in unserer Energieversorgung erobert. Alleine in den vergangenen zehn Jahren wurden bundesweit über 50.000 KWK-Anlagen zugelassen. Der Großteil davon sind Blockheizkraftwerke (BHKW) mit einer Leistung von weniger als einem Megawatt Leistung.
BHKW kommen auch für die Strom- und Wärmeversorgung von Wohngebäuden – Stichwort Mieterstrom – sowie für die Eigenstromversorgung von Gewerbebetrieben zur Anwendung. Die Firma Enerquinn Energiesystemtechnik GmbH in Weingarten bei Ravensburg plant, baut und betreibt seit mehr als zehn Jahren Blockheizkraftwerke (BHKW) in ganz Süddeutschland.
Während vielerorts noch über die Vorteile der Digitalisierung diskutiert wird, nutzt Enerquinn bereits IoT-Technologie, um die steigende Zahl der gebauten Anlagen zu überwachen.
Effiziente Wartung erforderlich
Mit 25 Mitarbeitern ist Enerquinn ein eher kleines mittelständisches Unternehmen. Dennoch hat das Team bis heute mehrere hundert KWK-Anlagen ans Netz gebracht hat und betreut diese auch im Betrieb. Am Anfang gehörten Hotels noch zur Hauptzielgruppe. Heute sind es zunehmend auch produzierende Gewerbebetriebe. Auch größere Wohngebäude und ganze Neubauquartiere werden mit Wärme und Strom aus Enerquinn-Anlagen versorgt. Heute installiert Enerquinn durchschnittlich zwei Neuanlagen pro Woche. Alleine sieben Servicefachkräfte kümmern sich um die Wartung der inzwischen 1.000 BHKW-Anlagen am Netz. Dies stellt hohe planerische und logistische Anforderungen an Wartung und Instandhaltung.
IoT-Überwachung für BHKW
Die beiden Enerquinn-Geschäftsführer Mark Lehnertz und Stefan Oexle-Ewert verbessern ihren Service- und Wartungsbereich kontinuierlich. Nun auch mit Hilfe der mondas® IoT-Plattform, die speziell auf die Bedürfnisse des BHKW-Betreibers angepasst wurden.
Schnelles Datenmanagement
Heute kann Enerquinn schon in der Servicezentrale erkennen, ob Anlagen effizient laufen oder sich in einem kritischen Betriebszustand befinden. Die Kennwerte und Messdaten gelangen per Webanbindung auf die Mondas-IoT-Plattform. Dort werden sie ausgewertet. Dies geschieht praktisch in Echtzeit und zwar unabhängig von der Anzahl der überwachten BHKW-Anlagen. Neu hinzugekommene Anlagen lassen sich innerhalb weniger Minuten in das System einbinden.
Digitaler Gesundheitscheck
Doch woran erkennt mondas®, wie es einer Anlage geht? Ähnlich wie ein Arzt, der aus Blutwerten und Blutdruck das Infarktrisiko bestimmt, analysiert Mondas über KI-Algorithmen die Anlagendaten und erkennt einen sich anbahnenden Störfall. Wenn beispielsweise die Anzahl der BHKW-Starts pro Tag einen gewissen Wert überschreitet, die Anlage also taktet, kann die Energieeffizienz eines BHKW um bis zu 25 Prozent sinken. eine frühe Fehlererkennung ist daher wichtig, denn so können teure Anlagenausfälle vermieden werden.
Konventionelle Fernüberwachungssysteme überfordert
Herkömmliche Fernüberwachungssysteme sind mit solchen Aufgaben in der Regel überfordert, da sie meist nur einen punktuellen und situativen Blick auf eine Anlage auf die Anlage erlauben. Zeitreihendaten eines großen Anlagenbestandes, die es für eine systematische Fehleranalyse braucht, können sie dagegen nicht auswerten.
Die mondas® IoT-Überwachung generiert dagegen früh konkrete Handlungsanweisungen. Dies ist insbesondere bei älteren Anlagen von Vorteil, die sich dem Ende ihrer technischen Nutzungszeit nähern. Dann steigt der Wartungs- und Instandhaltungsaufwand nämlich überproportional. Eine effiziente und vorausschauende Wartungsroutine lohnt sich dann besonders.
Vorteile für den Anwender
Auch Enerquinn-Chef Stefan Oexle-Ewert ist begeistert von der Mondas IoT-Überwachung für BHKW: „Das ist ein hochflexibles Visualisierungs- und Auswertungstool, das kritische Betriebszustände sicher erkennt.“ Von der Einbindung seiner BHKW-Anlagen auf die mondas® IoT-Plattform erwartet er deutlich geringere Kosten bei Wartung und Instandhaltung. Darüber hinaus bietet die mondas®-Technologie aber auch mehr Service für seine Kunden, beispielsweise bei der Abrechnung.
Enerquinn Geschäftsführer Stefan Oexle-Ewert profitiert vom Einstieg in die Digitalisierung.
Große Nachfrage
Insgesamt bietet die mondas® IoT-Plattform hervorragende Möglichkeiten, Wartungskosten zu sparen, knappe Personalressourcen optimal zu disponieren und durch die vorausschauende Instandhaltung auch die Lebensdauer von Anlagen zu erhöhen. Aus diesem Grund liegt es nahe, das mondas®-System auch für andere versorgungstechnische Anlagen einzusetzen. Denn mit der gleichen Logik lassen sich auch Kälte- und Klimatisierungsanlagen, Lüftungsgeräte oder auch Druckluftkompressoren überwachen.
Hier gibt es noch erhebliche Effizienz- und Kosteneinsparpotenziale, die mit der mondas® IoT-Software gehoben werden können. Auch Hersteller von BHKW-Anlagen sind als Zielgruppe interessant, da sie ihre Produkte standardmäßig mit der mondas® IoT-Software ausrüsten können.